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  Newsletter Mai 2018
 
 
 
  „Europas Geschick ist das Geschick eines jeden europäischen Staates.“
(Konrad Adenauer, 1. Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschlands; *1876; + 1987)
 
 
 
 
1. Coburger Europa-Planspiel
 
Die politische Zukunft der EU steht am Scheideweg: Ob sich die Entwicklung hin zum Staatenbund, Bundesstaat oder in eine völlig andere Richtung neigt - betroffen sein werden alle Europäer!
Daher haben wir am 8. und 9. Mai die Diskussion um die Zukunft der EU in Coburger Schulen getragen – mit einem völlig neuen Format, dem Coburger Europa-Planspiel zum Thema: „Welches Europa wollen wir?“
Das Europe Direct Informationszentrum Coburg arbeitete hierbei zusammen mit einem bewährten Partner - der Europäischen Akademie Bayern e.V. und deren Vertreterin Tabea Schneider. Am 1. Coburger Europa-Planspiel nahmen teil: das Arnold-Gymnasium/Neustadt bei Coburg, das Alexandrinum und das Casimirianum mit insgesamt 194 Schülern!
Die Schüler begriffen sich in diesem etwa 3,5 stündigen Rollenspiel als Entscheider-Gremium innerhalb der EU (dieses Gremium war bewusst unspezifisch gehalten, um die Analogie nicht überzustrapazieren). Diese Versammlung hatte die Aufgabe, eine Empfehlung auszusprechen, wohin sich die EU entwickeln solle – dabei stand ein breites Spektrum zur Auswahl, von einer Union der Willigen bis hin zu weiterer Vertiefung und Ausweitung…
Unser Konzept setzte zunächst auf die Vermittlung präziser Fakten im Impulsvortrag; anschließend sollten sich die Schüler durch das Beziehen einer Sach-Position aktivieren, ehe sie für einen abschließenden und freien (das heißt Gruppen-unabhängigen) Entscheidungsprozess Gelegenheit erhielten.
Nach vielen spannenden Diskussionen an zwei ereignisreichen Tagen danken wir allen Schülern und Lehrern für die rege Beteiligung und freuen uns schon auf nächstes Jahr und das 2. Coburger Europa-Planspiel!
 
 
 
 
 
Der 9. Mai – der Europatag
 
Jedes Jahr am 9. Mai werden der Frieden und das vereinte Europa gefeiert. Dieses Datum gilt als Jahrestag der „Schuhmann-Erklärung“.
Hintergrund des Ganzen war die Rede des ehemaligen französischen Außenministers Robert Schumann am 9. Mai 1950, der damals eine gemeinsame politische Zusammenarbeit in Europa forderte, um zukünftige Kriege zwischen europäischen Ländern zu verhindern. Die Vermeidung weiterer Kriege war fünf Jahre nach Ende des zweiten Weltkrieges natürlich ein zentrales und emotionales Thema.
Seine Idee wollte Schuhmann durch die Schaffung einer Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) verwirklichen: So sollte die Kohle- und Stahlproduktion einzelner Länder zusammengelegen werden, wodurch gleichzeitig eine Erhöhung des Lebensstandards ermöglicht und der Frieden gewahrt werden sollte.
Die ersten Mitglieder der EGKS waren die Länder Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und die Niederlande.
Zum Gedenken an die Rede von Robert Schuhmann feiern wir seit 1986 – also nun 32 Jahre – den Europatag der europäischen Union
 
 
 
 
Europa im Alltag
 
Die EU begegnet uns inzwischen fast überall in unserem Leben. Trotzdem erscheint uns das Thema Europa oft komplex und nicht greifbar.
Bei genauerer Betrachtung aber offenbaren sich in unserem Alltag viele Berührungspunkte mit der EU:
Eines der offensichtlichsten Beispiele ist unsere Währung „Euro“. Sie wurde schon 1999 als Buchgeld und 2002 schließlich als Bargeld eingeführt; Mittlerweile benutzen den Euro jeden Tag über 300 Millionen Menschen für Besorgungen jeder Art.
Außerdem werden Richtlinien, die den Verbraucher bei seinem Einkauf schützen, ebenfalls von der EU geregelt. Dies schlägt sich zum Beispiel bei der Kennzeichnung von Lebensmitteln oder Qualitätsanforderungen für Fleischwaren nieder.
Auch beim Thema Gesundheit achtet die EU auf gemeinschaftliche Regelungen. Besonders hohen Wert legt sie auf die Kontrolle sauberer Luft, guten Trinkwassers, der Düngung in der Landwirtschaft oder beim Einsatz von Pestiziden.
Weitere Beispiele für Europa im Alltag sind das kontrollfreie Reisen innerhalb von Europa sowie die Abschaffung der Roaming Gebühren.
Für Studenten oder Auszubildende gibt es zahlreiche Möglichkeiten eines Schüleraustausches und Auslandsemesters…

Inzwischen wird unser Alltag maßgeblich direkt und auch indirekt durch die Europäische Union geprägt.
 
 
 
 
Die erneuerte europäische Agenda für Forschung und Innovation
 
Der europäische Binnenmarkt bildet einen der produktivsten und innovativsten Wirtschaftsräume weltweit – trotz eines globalen Bevölkerungsanteils von gerade einmal 7%!
Damit das auch so bleibt, präsentierte die europäische Kommission am 15. Mai eine erneuerte europäische Agenda für Forschung und Innovation.
Carlos Moedas, der EU-Kommissar für Forschung, Wissenschaft und Innovation, betonte: „Wir müssen unsere Rechtsvorschriften zukunftssicher machen und verstärkt für private Investitionen, insbesondere im Bereich Risikokapital, sorgen.“
Hierzu legte die Kommission nun eine ganze Reihe von Vorschlägen vor: Z.B. die Einrichtung eines Europäischen Innovationsrates, Steigerung der Effizienz von Restrukturierungs-, Insolvenz- und Entschuldungsverfahren oder die Initiierung von Forschungs- und Innovationsaufträgen…
Thema wird diese Agenda am 17. Mai auf der informellen Diskussion der Staats- und Regierungschefs in Sofia.
 
 
 
 
Wissen über die EU
 
Der Vertrag von Maastricht

Der im Februar 1992 unterzeichnete Vertrag von Maastricht (Niederlande) wird auch als einer der wichtigsten Verträge für die Entwicklung der Europäische Union bezeichnet. In den 1990er Jahren stellt er den größten Schritt auf dem Weg der europäischen Integration dar.
Klauseln und Neuerungen des im Vertrag betreffen beispielsweise die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion: So wurde hier auch die Einführung einer gemeinsamen Währung (Euro) bis spätestens 1999 beschlossen.

Die mit diesem Vertrag gegründete Europäische Union ruht sich auf drei Säulen:
1. Europäische Gemeinschaften
2. Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik
3. Zusammenarbeit von Polizei und Justiz

1952 gründete sich die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) aus den Staaten Deutschland, Italien, Frankreich, Luxemburg, Niederlande und Belgien. Sechs Jahre später folgten die Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und der Europäischen Atomgemeinschaft (EURATOM). Diese drei werden im Sprachgebrauch zusammenfassend auch als „Europäische Gemeinschaften“ (EG) bezeichnet. Ziel der EG ist unter anderem die Schaffung eines gemeinsamen Marktes sowie die Errichtung einer Wirtschafts- und Währungsunion. Mit dem Vertrag von Maastricht wurden weitere Ziele, wie der Umweltschutz, der Verbraucherschutz oder die Gesundheitspolitik, hinzugefügt.
Die gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) ersetzt die bisherige Europäische Politische Zusammenarbeit (EPZ). Die EPZ bezeichnet ein Verfahren, das dazu betragen soll, eine gemeinsame politische Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedsstaaten zu verstärken. Wichtige Themen die sich im Hinblick auf die Außenpolitik ergaben, sind die Friedenserhaltung, die Menschenrechte oder die Demokratie. Die Sicherheitspolitik beschäftigt sich insbesondere mit dem Kampf gegen den Terrorismus.
Obwohl die GASP eine Säule der EU darstellt, liegen die Entscheidungen für die Außen- und Sicherheitspolitik letztendlich doch bei den Staaten selbst. Um in der Europäischen Außen- und Sicherheitspolitik einen Beschluss zu bewirken, bedarf es daher immer noch des Einstimmigkeitsprinzips.
Die dritte Säule war die Zusammenarbeit von Polizei und Justiz. Als wichtige Themen standen dabei der Kampf gegen organisierte Kriminalität (z.B. Drogen), die Einwanderungs- und Asylpolitik sowie die Kooperation in Zivil- und Strafprozessen im Fokus. Auch hier wurde, genauso wie bei der GSAP, das Einstimmigkeitsprinzip beibehalten.
Um die polizeiliche Zusammenarbeit besser zu koordinieren, wurde daher die Europäische Polizeibehörde „Europol“ gegründet. Dieses Amt ist primär für die Abstimmung europaweiter Kriminalitätsbekämpfung sowie den grundsätzlichen Informationsaustausch zwischen den nationalen Polizeibehörden zuständig.

Der europäische Rat

Der europäische Rat ist eine wichtige Instanz für die politische Zusammenarbeit zwischen den einzelnen EU-Ländern. Aufgabe des Rates ist es, dringliche Ziele zu setzen und allgemeine Richtlinien zu bestimmen. 2009 wurde der europäische Rat ein offizielles Organ der EU - im Moment hat Donald Tusk das Präsidentenamt inne.
Zusammengesetzt ist der Rat aus den Staats- und Regierungschefs der 28 Mitgliedsstaaten, dem Präsidenten der Europäischen Kommission und dem Präsidenten des europäischen Rates. Zusätzlich dazu nimmt an manchen Tagungen die Hohe Vertreterin der Union für Außen- und Sicherheitspolitik, Federica Mogherin, teil.
Im Durchschnitt trifft sich der europäische Rat circa vier Mal im Jahr. Bei dringlichen Angelegenheiten jedoch, kann der Präsident zusätzlich zu Tagungen aufrufen. Die Sitzungen selbst finden in Brüssel im Europa-Gebäude statt – diese Treffen sind unter anderem auch als „EU-Gipfel“ bekannt.
Findet ein solcher Gipfel statt, ist das Ziel immer einen Konsens, also eine einvernehmliche Lösung aller Teilnehmer, zu finden. Berechtigte Stimmen besitzen aber nur die Staats- und Regierungschefs. Die Präsidenten des Rates sowie der Kommission nehmen an den Abstimmungen selbst nicht teil.
 
 
 
  Impressum

Europe Direct Informationszentrum Coburg (Oberfranken/Südthüringen)
c/o vhs-Coburg Stadt und Land gGmbH
Löwenstraße 15, 96450 Coburg
  Telefon: 09561/8825-58
Telefax: 09561/8825-13
e-Mail:
europa@vhs-coburg.de
Website:
www.coburg.eu
Geschäftsführung: Rainer Maier
HRB: 3793, Amtsgericht Coburg
 
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